Deutsche Kolonien waren Gebiete außerhalb Deutschlands, die im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert von der deutschen Regierung kolonialisiert wurden. Dieser Prozess begann 1884 mit der Gründung der ersten deutschen Kolonie, Togoland, und endete 1919 mit dem Verlust der deutschen Kolonien infolge des Versailler Vertrags nach dem Ersten Weltkrieg.
Die größten deutschen Kolonien waren Deutsch-Ostafrika (das heutige Tansania, Ruanda und Burundi), Deutsch-Südwestafrika (das heutige Namibia), Kamerun, Togo und Papua-Neuguinea. Andere Gebiete, die Teil des deutschen Kolonialreichs waren, umfassten Samoa, Nauru, Deutsch-Neuguinea (die heutige Insel Neuguinea, die zwischen Indonesien und Papua-Neuguinea aufgeteilt wurde) und einige Teile der heutigen Volksrepublik China.
Die deutschen Kolonien waren hauptsächlich aus wirtschaftlichen Gründen von Bedeutung. Die deutschen Kolonialherren förderten den Export von Rohstoffen wie Kautschuk, Elfenbein, Palmöl und Erzen. Darüber hinaus wurde auf einigen Plantagen auch Kaffee und Kakao angebaut.
Die deutsche Kolonialverwaltung wurde oft als brutal und unterdrückend wahrgenommen. Einige der Kolonien waren Schauplatz von Massakern und gewaltsamen Konflikten mit den einheimischen Bevölkerungen, die den deutschen Kolonialherren Widerstand leisteten.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die deutschen Kolonien nach dem Verlust des Krieges und dem Versailler Vertrag an verschiedene Siegermächte übergeben. Die meisten Gebiete wurden Mandatsgebiete des Völkerbunds und später des Völkerbundsmandats, während andere Gebiete von den Nachbarländern übernommen wurden. Deutsch-Südwestafrika, das heutige Namibia, war das einzige Gebiet, das unter südafrikanischer Verwaltung stand und bis 1990 unter dem Apartheidsregime besetzt war.
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